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Weltweit erste fossile Laus in Eckfeld gefunden

Weltweit erste fossile Laus (Phthiraptera) im Eckfelder Maar entdeckt

In der Internetausgabe "FirstCite" der "Proceedings of the Royal Society of London" vom 2. März ist die Online-Version der Publikation "Wappler, T., Smith, V.S. & Dalgleish, R.C.: Scratching an ancient itch: an Eocene bird louse fossil" erschienen. Vorgestellt und wissenschaftlich beschrieben wird der weltweit bislang älteste Fund einer fossilen Laus. Er ist vor 44 Millionen Jahre alt und stammt aus dem Eckfelder Maar bei Manderscheid / Vulkaneifel. Gleich in mehrfacher Hinsicht darf man ihn als sensationell bezeichnen.

Trotz einer Länge von nur 6,7 mm zeigt das Fossil eine Fülle von Details.
So war es möglich, die verwandtschaftliche Stellung des Fundes und damit auch das wahrscheinliche Wirtspektrum zu klären. Die nächsten heutigen Verwandten leben auf Ufer- und Entenvögeln. Der Fund aus dem Eckfelder Maar setzt erstmals eine verlässliche Zeitmarke hinsichtlich der Evolution der Läuse und gestattet eine zeitliche Kalibrierung ihres molekularen Stammbaums. Er zeigt, dass die Ursprünge der Läuse bis weit ins Erdmittelalter zurückreichen müssen. Wahrscheinlich hatten bereits befiederte Dinosaurier unter diesen "Quälgeistern" zu leiden und nicht erst ursprüngliche Säugetiere und Vögel.


Rekonstruktion der fossilen Laus





Rekonstruktion der "Eckfeld-Laus" wie sie auf einer Feder sitzt.
Zeichnung: Dr. E. Gröning

Doch damit nicht genug. Die Untersuchung unter dem Laser Scanning Mikroskop ergab, dass die "Eckfeld-Laus" sogar mit Resten ihrer letzten Malzeit überliefert ist. Deutlich - wie bei einem Präparat einer rezenten Laus - sind im Kropf winzige Federpartikel zu erkennen. Sie hat sich also bereits wie ihre heutigen Verwandten von Federn ernährt.

Bei diesen Ergebnissen handelt es sich um einen Teilaspekt des von Dr. Herbert Lutz, Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde, Prof. Dr. Jes Rust, Univ. Bonn, und Prof. Dr. Carsten Brauckmann, TU Clausthal, bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft beantragten und von dieser 2000-2003 geförderten Projektes > Systematik, Phylogenie, Taphonomie und Paläoökologie der Insekten aus dem Mittel-Eozän des Eckfelder Maares, Vulkaneifel < (LU 794, 1-1, 1-2). Dr. Torsten Wappler hat als Doktorand diese Untersuchungen durchgeführt.
Dieser neue Fund belegt einmal mehr die Einzigartigkeit des Eckfelder Maares auch im internationalen Vergleich. Die interdisziplinäre und interinstitutionelle Erforschung des Vorkommens erfolgt seit 1987 unter der Leitung der Landessammlung für Naturkunde Rh.-Pf. / Naturhistorisches Museum Mainz.

Die Finanzierung des Projektes erfolgt dankenswerterweise in wesentlichen durch das Land Rheinland-Pfalz (Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung Forschung und Kultur), die Stadt Mainz, sowie der Verbandsgemeinde Manderscheid. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft gewährte ebenfalls schon mehrfach ihre Unterstützung.

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